Automobil

Automarken und ihre Logos: Folge 2 Audi

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Von Heinz Schneider

 

Zwanzigtausend Reichsmark beträgt August Horchs Abfindung, als er seinen eigenen Betrieb, die 1899 in Köln gegründete A. Horch & Cie., am 19. Juni 1909 verlässt. Sein Ausstieg allerdings ist unfreiwillig – den haben Vorstandskollegen zu verantworten, die dem Patron einen leichtfertigen Umgang mit Firmengeldern vorwerfen. Zudem wird Horch (1868 –1951) verboten, seinen zukünftigen Fahrzeugen den eigenen Namen zu geben, sollte er in der Automobilproduktion bleiben. Doch der Geschmähte weiss sich zu helfen: Er nennt seine Produkte fortan Audi – lateinisch für Horch. Am 25. April 1910 wird die Bezeichnung seiner neuen Firma, Audiwerke GmbH, rechtswirksam.

 

In den dreissiger Jahren ist die Autoindustrie so ziemlich die erste, welche die Weltwirtschaftskrise zu spüren bekommt. Sie reagiert mit 60 000 Entlassungen, allein in Deutschland klettert die Zahl der arbeitslosen Menschen auf sechs Millionen. In den Chefetagen von Audi, Horch und DKW wird deshalb am 29. Juni 1932 nur ein Traktandum behandelt: Fusion. Der Beschluss dazu fällt einstimmig aus – die Firma Auto Union, die kurze Zeit später noch den Fahrzeughersteller Wanderer integriert, ist geboren. Das Signet des neuen Konzerns zeigt vier ineinander greifende Ringe, womit die Einigkeit der vier Marken symbolisiert werden soll.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg steht die Auto Union vor dem Nichts. Ihre Werke werden enteignet und demontiert. Doch bereits gegen Ende 1945 beginnt sich die deutsche Automobilindustrie zu regen. VW produziert im bescheidenen Rahmen, 1946 folgt Daimler-Benz. Ein Jahr später ist die Reihe an Opel, dann an Ford. Vier Jahre nach Kriegsende beginnt Borgward seinen vorläufigen Siegeszug. Und auch die Auto Union erlebt ihre Wiedergeburt.

 

Davon will Daimler-Benz profitieren. Die Stuttgarter erwerben 1958 eine Beteiligung von 88 Prozent, verkaufen diese wiederum im Oktober 1964 an Volkswagen. Gleichzeitig wird die neue Firma in Auto Union Ingolstadt GmbH umbenannt. Seit 1. Januar 1985 heisst das Unternehmen Audi AG.

 

Audi produziert an den deutschen Standorten Ingolstadt und Neckarsulm sowie Györ (Ungarn), Changchun (China) und Brüssel (Belgien). Ende 2007 startet die Produktion des Audi A6 und Anfang Oktober 2008 die des Audi A4 in Aurangabad in Indien. Heute ist das Unternehmen in mehr als 100 Märkten weltweit tätig. Hundertprozentige Töchter der Audi AG sind unter anderem die Automobili Lamborghini Holding S.p.A. (Sant’Agata Bolognese/Italien) und die Quattro GmbH in Neckarsulm.

 

Audi-Fahrzeuge werden seit 1967 von der Amag Automobil- und Motoren AG in die Schweiz und nach Liechtenstein importiert. Hierzulande ist die Marke, die von 67 Händlern betreut wird, die erfolgreichste Premiummarke mit einem Marktanteil von 5,8 Prozent im Jahr 2011.

 

 

 

 

 

 

 

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