Automobil

Automarken und ihre Logos Folge 19: Peugeot

peugeot b

 

Gut gebrüllt, Löwe! Bereits vor Jahrzehnten erstarrten einige Automobilproduzenten wie zum Beispiel Bellanger oder De Dion Bouton angesichts des Raubtieres Peugeot vor Ehrfurcht – und liessen sich ohne Gegenwehr von ihm verschlingen. Ähnlich erging es Citroen Mitte der siebziger Jahre, als die Marke mit Peugeot zusammenspannte. Später war auch noch Chrysler Europa an der Reihe, doch erwies sich dieser Brocken als zu happig: Er bereitete dem Löwen ernsthafte Verdauungsschwierigkeiten.

 

Blenden wir mehr als 200 Jahre zurück. 1810 war es, als die Gebrüder Jean-Pierre und Jean-Frédéric Peugeot ihre alte Familienmühle in einen Metallbetrieb umbauten, um dort später Werkzeuge und Sägeblätter herzustellen. Der Löwe im Signet sollte die Stärke ihrer Produkte dokumentieren. Ein Nachkomme der Familie Peugeot, Armand, liess 1896 aus dem ursprünglichen Betrieb die «Société des Automobiles Peugeot» entstehen, verwendete aber ab 1934 nur noch den Löwenkopf als Markenzeichen für seine Fahrzeuge.

 

  Während der Zeit der Firmengründung begann Armand Peugeot mit der Entwicklung eines Zweizylindermotors, von dem er bis zur Jahrhundertwende mehr als 300 Exemplare verkauft hatte. Nur fünf Jahre später folgte das erste komplette Serienauto, das wahlweise in einer Zwei- und Vierzylindermotorversion erhältlich war.

 

In Sochaux, wo 1912 das neue Werk entstand, findet sich heute das Peugeot-Museum mit seinen einzigartigen Ausstellungsobjekten. Für dieses Werk erwarb Armand auch die Produktionsrechte des Modells Bébé, das Ettore Bugatti entworfen und zuvor vergeblich dem deutschen Hersteller Wanderer angeboten hatte.

 

Bereits 1935 war Peugeot in der Lage, vier Modellfamilien (201, 301, 401, 601) anzubieten und somit einen umfassenden Marktbereich abzudecken. Parallel dazu liefen Versuche, um Erfahrungen mit Dieselfahrzeugen zu sammeln.

 

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Werk Sochaux der Leitung von Volkswagen unterstellt. Die Deutschen stellten dort Teile für die Wartung ihres Kriegsmaterials her, während die Franzosen Holzvergaser und Elektrofahrzeuge bauten. Grosse Bombenschäden sowie das Fehlen der wichtigsten Pressen und Werkzeuge verhinderten nach dem Krieg eine sofortige Wiederaufnahme der Produktion. Erst im Jahre 1948 war es wieder soweit.

 

Neuste Artikel: Automobil