Carrosserie- und Fahrzeugbau

Blitz-Idee: «Interbus» baut mit Kindern Mini-Elektrobus

 

Von Heinz Schneider (Text) und Remo Anderegg (Fotos)

Für sechs Schulkinder aus der Umgebung von Kerzers (FR) war in den kürzlich zu Ende gegangenen Ferien zwar rundum Plausch, Spiel und sehr viel Action angesagt, allerdings verbunden mit Arbeit. Und zwar im Rahmen von «Ferien(s)pass», zu dem die ortsansässige «Interbus AG» – unter anderem spezialisiert auf Carrosseriereparaturen und Lackierungen an Personenwagen, Bussen und Booten sowie Yachten – geladen hatte.

 

Die Idee, die Remo Anderegg (Betriebsleiter Carrosserie) und sein Team zum guten Gelingen des «Ferien(s)passes» verfolgt haben, ist schlichtweg genial: «Wir nehmen unsere alte Putzmaschine, befreien sie vom Elektroantrieb und stellen dann unter Verwendung dieser Technik ein voll funktionsfähiges sowie professionell lackiertes Elektro-Postauto auf die Räder. Im Massstab 1:3.5». Und eben unter Mithilfe der sechs Schüler. Als Vorlage diente der Personenbus «Ligh Tram 10 Plug» von Hess, rund 10,80 Meter lang, 2,55 Meter breit, 3,30 Meter hoch und für 83 Personen ausgelegt.

 

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Vorbereitungsarbeiten für das Mini-Postauto waren fürs «Interbus»-Team nicht ohne, dauerten mehr als 300 Stunden. Ein Pensum, das vorwiegend an Feierabenden und freien Samstagen «abverdient» wurde. Gefordert waren dabei in erster Linie die Carrosseriespengler, Lackierer und Mechatroniker des Unternehmens, die dann am 13. und 14. April mit den Kindern (siehe Fotogalerie) den Zusammenbau des Busses verantwortet haben.

 

Garant für den geordneten Arbeitsablauf war dabei die Tatsache, dass drei Gruppen unter der Führung der Postenchefs Jano Jampen (Mechatroniker), Andy Struzek (Lackierer) und Pascal Stauffer (Spengler) gebildet wurden. Während die Carrosseriespengler Blumen aus Stahl schweissten sowie Halter aus Aluminium zeichneten, zuschnitten und abkanteten, machten sich die Lackierer ans Spritzen der Blumen sowie Anbringen der Kleber und Logos auf die Carrosserie. Die Mechatroniker bauten die Vorderachse zusammen, verlöteten Elektrokabel und brachten Steckverbindungen an.

 

Wer viel Zeit investiert, soll auch viel zurückbekommen. Unter dieser Prämisse wurde für die Kinder der Nachmittag des zweiten Arbeitstages gestaltet. Sie durften als erstes mit Kreide einen Parcours auf den Boden zeichnen, und diesen dann im Postauto abfahren. Als fast noch schwieriger als zum Beispiel das Lackieren entpuppte sich dabei das rückwärtige Einparkieren des Elektrobusses. Eine Herausforderung, die jedes Mal mit Applaus bedacht wurde, wenn sie gemeistert wurde.

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