Erfinden, musizieren, reisen, malen, fischen, fliegen, kochen, sammeln – viele Fachleute aus der Carrosserie-, Lackier- und Automobilbranche haben die tollsten Hobbies, die man sich vorstellen kann. Wir haben uns etwas umgehört – und einiges über diese Personen und ihre Steckenpferde in Erfahrung gebracht. Wer welchem Freizeitvergnügen frönt, lesen Sie in der Serie «Hobbies und Leidenschaften der Carrossiers», die wir in loser Folge «abdrucken».
Heute: Peter Bucheli (65), Hobbymusiker, Sportler, Politiker, Ausbildner am BBZB Luzern
Von Heinz Schneider
Es gibt wohl nicht sehr viele in der Carrosseriebranche, die so umtriebig und engagiert unterwegs waren und sind wie Peter Bucheli. Und zwar sowohl in der Freizeit als auch im Beruf. Nehmen wir Letzteres: Aufgewachsen mit Pferdefuhrwerken, Industrietraktoren und Nutzfahrzeugen für den Holztransport, hat ihn die Fahrzeugentwicklung schon früh fasziniert. Nur gab es damals praktisch keine Lehrstellen für Fahrzeugschlosser, also suchte sich der 16 Jahre junge Schulabgänger für die Lehre einen Betrieb im Carrosseriebau mit Schwerpunkt Nutzfahrzeuge.
Was dann kam, weiss fast jeder im Umfeld der Carrossiers. Peter Bucheli wird Berufsschullehrer aus Überzeugung – bildet Fahrzeugschlosser aus und leitet viele Jahre den Fachbereich «Fahrzeugbau & Strassentransport» am «BBZB Luzern». Aktuell im Pensionsalter, hat sich der 65-Jährige dann im Sommer 2024 für weitere drei Jahre als Fachlehrer der Fahrzeugschlosser verpflichten lassen.
Auch in der Freizeit spielt er in vielen Bereichen an vorderster Front mit. Sogar in der Politik: Als Mittepolitiker war er nicht nur zehn Jahre lang Präsident der damaligen CVP-Ortspartei Rothenburg, sondern er amtete auch als «Eidgenössischer Delegierter für «Die Mitte Schweiz». Zudem war er mehrere Jahre im Vorstand und in der Musikkommission des Blasorchesters «Feldmusik Rain».
Heute ist der Töff-Fan öfters mit seiner KTM 690 Supermoto im Kreis der Fahrzeugschlosser anzutreffen – auf dem Schallenberg bei Kaffee und Bratwurst. Bei diesen Gelegenheiten gibt es immer wieder spannende und interessante Gespräche mit dem beruflichen Nachwuchs aus dem Schweizer Fahrzeugbau. Nicht fehlen darf überdies die sportliche Tätigkeit unter dem Motto «Körper und Geist sind gleichmässig zu fördern». Das kann im Sportunterricht mit den Lernenden am BBZB Luzern sein, beim Biken, Wandern oder am Fuss des Matterhorns beim Snowboarden. In diesem Fall immer in Begleitung von Ehefrau Ursula: Dafür reisen die beiden dann während der Zwischensaison vorzugsweise nach Zermatt.
Ein Hobby, das den Luzerner aber schon beinahe sein ganzes Leben lang begleitet, ist die Musik. Und die Posaune. «Ich ging in Rain zur Schule. Rain hatte als typische Luzerner Gemeinde zwei Musikvereine und zwei Wirtschaften, und das kulturelle Leben spielte sich weitgehend zwischen den Roten (CVP) und den Schwarzen (FDP) ab. Die einen hatten die CVP-Musik, die andern die FDP-Musik», erinnert sich Peter Bucheli. Für ihn und seine Kollegen war jedoch klar: Sie wollten möglichst bald bei den Roten mitspielen.
Der Hobbymusiker entschied sich in der Folge vorerst für die Trompete, dann für die Zugposaune. «Weil sie ein dankbares Instrument ist – und es möglich macht, dass man in ganz unterschiedlichen Formationen mitspielen kann», sagt er. Das war es nämlich, was er wollte. Und bedeutete, dass er ab 1987 für viele Jahre ein Engagement bei der klassischen «Xaver Ottiger Big Band» hatte, später in der «Special Big Band Now or Never» bei Markus Buher in Doppleschwand. Eine Formation, wie man sie von James Last kennt – mit vier Trompeten, vier Posaunen, einem Saxophon, Piano, Gitarre, Bass, Rhythmussatz und brillanter Sängerin. So auf vielen Bühnen unterwegs, ist «Now or Never» seit Jahren ein fester Bestandteil im Jahresprogramm des Stadtkellers Luzern.
Das Repertoire besteht aus vielen Evergreens – zum Beispiel von James Last, Duke Ellington oder Glenn Miller. Diese Freizeitbeschäftigung mit der Big Band ist es denn auch, die Peter Bucheli immer wieder aufs Neue glücklich macht. «Sie ist und war in den letzten 23 Jahren der genialste Ausgleich zum Berufsalltag, den man sich vorstellen kann», sagt er. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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