Carrosserie- und Fahrzeugbau

Freud & Leid: Regiomeisterschaft in Winterthur bot beides

 

Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

Stell Dir vor, es ist Regionalmeisterschaft, und keiner geht hin. Genau das ist am 22. März 2025 bei den Carrosseriespenglern der Region 4 (Ostschweiz, ZH, GR) passiert. Grund: Die für den Wettbewerb benötigten Peugeot-108-Teile (u. a. Federbeindom, Längsträger) sind nicht in der STFW in Winterthur eingetroffen. Dies – gemäss offiziellem Schreiben von «Carrosserie Suisse» – trotz frühzeitig erfolgter Bestellung und bestätigtem Liefertermin. Wann die Meisterschaft für die Carrosseriespengler nachgeholt werden kann, ist beim Schreiben dieser Zeilen noch nicht entschieden.

 

Wir erinnern uns: Bereits bei den Regionalausscheidungen in Bern vor wenigen Tagen gab es ähnliche Probleme. Dort drehte es sich jedoch «nur» um ein einziges fehlendes Bauteil, das in Regie von Chefexpertin Diana Schlup für alle Teilnehmer aus dem Fundus vorgängiger Wettbewerbe aufbereitet werden konnte.

 

Trotz allem hiess es natürlich in der «STFW» am vergangenen Samstag: Bühne frei für die Regionalmeistermeisterschaften. Diesmal halt nur für zwölf Lackierer und zehn Fahrzeugschlosser, deren Hauptaufgabe darin bestand, in acht Stunden eine Fahrzeugbrücke mit Alu-Traverse (zum Einschrauben) sowie zwei Seitenrahmen herzustellen – einer aus Stahl, einer aus Aluminium. Letzterer musste obendrein noch gekantet werden. Hinzu kam ein Unterbau als eigentliche Schweisskonstruktion und eine sogenannte Heckrunge, die nach millimetergenauen Angaben geschweisst werden musste. Zum Schluss galt es, einen Holzboden einzupassen und mit dem Rahmen zu verschrauben.

 

Am besten löste diese anspruchsvollen Aufgaben Silas Cavka von der Eschler Fahrzeugbau AG in Bronschhofen. Als Regionalmeister ist er zusammen mit dem Zweitplatzierten Nicola Mezzadri (Rusterholz AG, Richterswil) direkt für die Schweizermeisterschaften im September in Bern qualifiziert. Dominik Meyerhans (ebenfalls Eschler) kann sich als Dritter noch berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme machen.

 

In der Berufssparte «Carrosserielackierer/in» traten zwölf Bewerber an. Mit der Aufgabe, eine beschädigte werksgrundierte Stossstange zu reparieren, zu schleifen und Füller aufzutragen. Ein Kotflügel (Neuteil) musste ebenfalls gefüllert und lackiert werden (Zwei- und Dreischicht). Mit der Lackierung eines Dekors und dem Auftragen des Klarlacks wurde der Vormittag abgeschlossen. Danach galt es, den Füller der Stossstange vom Vormittag zu schleifen, in Silber zu lackieren und den Klarlack aufzutragen. Eine von den Experten im Kotflügel angebrachte Delle musste zum Schluss im Spot-Repair-Verfahren ausgeschliffen, gespachtelt (UV-Füller) und danach poliert werden.

 

Auch hier gab es einen klaren Sieger, beziehungsweise eine Siegerin: Regionalmeisterin ist Fiona Bärlocher von der Eugster AG in Thal. Hinter ihr reihten sich Kevin Suter (Garage Moser, Seuzach) mit Silber und Phoebe Alther (Weber AG, St. Gallen) mit Bronze im Klassement ein.

 

Fahrzeugschlosser: Das sind die ersten drei
1. Silas Cavka – Eschler Fahrzeugbau, Bronschhofen
2. Nicola Mezzadri – Rusterholz AG, Richterswil
3. Dominik Meyerhans – Eschler Fahrzeugbau, Bronschhofen

 

Carrosserielackierer: Das sind die ersten drei
1. Fiona Bärlocher – Eugster AG, Thal
2. Kevin Suter – Garage Moser, Seuzach
3. Phoebe Alther – Weber AG, St. Gallen

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