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    Sonne, Samba &

    Selbstironie:

    So feierten die

    Carrossiers

    in Neuchâtel

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Sechzig Jahre, das ist kein Pappenstiel – schon gar nicht für eine Ehe oder eine Verbandssektion. Und wenn die Neuenburger Sektion «Neuchâtel JU BE fr» zum runden Geburtstag ins Palais Du Peyrou einlädt, dann darf man getrost von einer Feier sprechen, die mehr ist als nur ein Apéro mit Häppchen und trockenem Rückblick. Es war ein Fest im besten Sinn: Sonnig, charmant und mit einer gehörigen Portion Selbstironie.

Schon beim Aperitif im Garten zeigte sich, dass die Sonne wohl einen Sonderauftrag vom Vorstand erhalten hatte. Gläser klirrten, Hände wurden geschüttelt, und manch einer freute sich über das Wiedersehen alter Weggefährten – während andere neue Kontakte knüpften, die sicher auch ohne Visitenkarte im Gedächtnis bleiben werden. Unter den rund 130 Gästen tummelten sich illustre Namen: Crystel Graf (Präsidentin des Staatsrats) mischte sich ebenso unter die Carrossiers wie Daniel Röschli (Direktor Carrosserie Suisse) oder David Guenin von der Handelskammer.

Doch der heimliche Star hiess Axel Henry. Der junge Lehrling aus Thun hat im Juli das EFZ als Carrosseriefachmann mit dem besten Gesamtdurchschnitt abgeschlossen – und bekam dafür Applaus, der im ehrwürdigen Palais noch eine Weile nachhallte.

Sektionspräsident Paulo Roxo eröffnete den offiziellen Teil mit einem kleinen Ausflug in die Geschichtsbücher. Von der Gründung 1965 über die Namensänderung 2013 bis zum Beitritt zu «Carrosserie Suisse» im Jahr 2019 – man spürte, dass dieser Verein schon einiges an Lackschichten aufgetragen und wieder abgetragen hat. Dass Roxo später strahlte wie ein frisch poliertes Dachblech, sei an dieser Stelle vorweggenommen.

Dann wurde aufgetischt. Im selben Palais, in dem 1983 François Mitterrand Hof hielt, servierte Edmond Bavois mit seinem Team Speisen, die so präzise und elegant waren, dass man sich beinahe scheute, Messer und Gabel anzusetzen. Für die rhythmische Begleitung sorgte die Gruppe Sambalekuï, die beweisen durfte, dass Live-Musik tatsächlich überall passt – auch zwischen Fotoapparat, Dessertlöffel und Festrede.

Nach dem Essen dann der Showteil, der es in sich hatte. Zunächst schmetterte Charles Constantin, Sekretär der Sektion, das selbstverfasste Lied der Carrosserie – musikalisch veredelt von Sambalekuï. Danach brachte Daniel Sbarzella kleine Geschichten unter die Leute, bis schliesslich Nathalie Devantay die Bühne betrat. Die Komikerin nahm das Publikum mit pointierten Sticheleien aufs Korn – charmant genug, dass selbst die Getroffenen lachten. Und wer dann immer noch nicht genug hatte, der durfte mit Bellermusic im 80er-Jahre-Stil in Nostalgie baden.

Am Ende des Abends war klar: Das war kein steifes Jubiläum, sondern ein Familienfest. Paulo Roxo fasste es treffend zusammen: «Alle Akteure, die mit der Carrosserie zu tun haben, waren versammelt. Die Teilnehmer nutzten dieses Jubiläum, um sich zu unterhalten, Kontakte zu knüpfen und sich besser kennenzulernen.» Ziel erreicht – und das gleich doppelt. Denn schöner als mit Sonne, Sambatakt und einer Prise Selbstironie lässt sich ein 60. Geburtstag kaum feiern.