Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Foto)
Wir haben es in den beiden Artikeln über das CFS-Mitgliedertreffen erwähnt: Es ging auch um die Zukunft der Carrosseriebranche. Genauer gesagt um eine, die glänzt. Konkret: In Sévaz (FR) stand nebst den Themen Automatisierung, Partnerschaft und Digitalisierung der Lackierroboter «Paint Go» im Scheinwerferlicht. Ein Name, der klingt, als stamme er aus einem hippen Start-up in Kalifornien – und doch kommt er aus einer ganz anderen Ecke: aus der Praxis des Lackierbetriebs.
«Paint Go» ist inzwischen in seiner zweiten Modellgeneration erhältlich und will vor allem eines: das Lackieren smarter machen. Nicht revolutionär im Sinne von «Mensch raus, Maschine rein», sondern als intelligenter Kollege, der niemals hustet, nie Ferien braucht und Überstunden mit stoischer Gelassenheit hinnimmt. Oder, wie Sven Neumann von PPG es in Sévaz in seiner Präsentation formulierte: «Der Roboter soll nicht ersetzen, sondern unterstützen – und das effizienter als je zuvor.»
Das Gerät ist so konzipiert, dass es sich in jede bestehende Lackierkabine einfügt, ohne dass etwas umgebaut werden muss. Plug and paint, könnte man sagen. Die Installation sei simpel, der Betrieb fast schon intuitiv, wie Neumann berichtete. Und doch braucht es natürlich einen Kopf mit Fachwissen, der dem elektronischen Helfer sagt, was er zu tun hat. Denn auch ein Roboter bleibt nur so klug wie sein Bediener.
Die inneren Werte des «Paint Go» lesen sich wie ein kleines Ingenieursgedicht: Ein fortschrittliches Bildverarbeitungssystem scannt die Oberflächen und erkennt automatisch, wo und wie lackiert werden muss – millimetergenau, versteht sich. Unterstützt wird das Ganze durch eine Datenbank, die täglich Updates liefert. Für den Betrieb heisst das: gleichmässige Schichtstärken, konstante Qualität, weniger Nacharbeit. Kurz: Der Lack glänzt nicht nur, er glänzt verlässlich.
Natürlich hat der digitale Kollege seine Grenzen. Nicht jedes Teil, nicht jede Form lässt sich per Algorithmus perfekt treffen. Aber dort, wo Standardprozesse dominieren – etwa bei Fahrzeug- oder Carrosseriebauteilen –, spielt er seine Stärken voll aus. Effizienz, Prozesssicherheit und das gute Gefühl, dass der Roboter keine Mittagspause verlangt, sind überzeugende Argumente. Dass er aber kein Spielzeug für Tech-Freaks ist, sondern ernsthafte Zukunft, glaubt auch Jochen Kleemann, Chef von PPG Deutschland: «Wir halten die Automatisierung mit Lackierrobotern für eines der zukunftsträchtigsten Themen in unserer Branche», sagte er kürzlich. Und er dürfte recht behalten.
Für die Schweiz, Österreich und Deutschland sorgt die Firma Blutech AG aus Wünnewil (FR) als exklusiver Importeur dafür, dass die glänzende Zukunft auch tatsächlich im Werkstattalltag ankommt. Vertrieb, Implementierung, Support – alles aus einer Hand, mit jener Mischung aus technischer Kompetenz und Bodenhaftung, die man in der Branche schätzt.