«Carrosserie Suisse» lud seine Delegierten zur ausserordentlichen Versammlung in den Stadtsaal Zofingen ein. Während die Stimmberechtigten dem Gesamtarbeitsvertrag 2026 bis 2029 einstimmig grünes Licht gaben, liess der Verband die «Swiss Skills 2025» nochmals aufleben.
Zentralpräsident Felix Wyss eröffnete die offizielle Versammlung, begrüsste die 60 Delegierten – und widmete ein paar Worte dem Arbeitsvolumen in den Werkstätten: «Die Autoverkäufe sinken von Jahr zu Jahr, was sich in den Betrieben bemerkbar macht, denn: Wo weniger Neufahrzeuge, da auch weniger Schadenfälle, die es zu reparieren gäbe.» Ebenso nahm er die Betriebe in die Pflicht, sich in Zeiten der stetigen Veränderungen und Unsicherheiten auf dem Markt um die Mitarbeitenden zu sorgen.
Nachdem das Protokoll der Delegiertenversammlung im Juni in Locarno Zustimmung fand, legte das Zentralpräsidium unter der Moderation von Direktor Daniel Röschli den Delegierten auch sogleich den wichtigsten Inhaltspunkt der aktuellen Versammlung vor – den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) 2026 bis 2029. Dabei erörterte er im Detail, welche Änderungen Vertrag mit sich bringt.
Die Gültigkeitsdauer des aktuellen GAV (2022 bis 2025) endet formell am 31. Dezember 2025. Daher beschlossen die Sozialpartner im Herbst 2024, Verhandlungen für einen neuen Vertrag aufzunehmen. Seit Frühjahr 2025 wurde in mehreren Runden über die verschiedenen Positionen verhandelt. «Durch die konstruktiven Gespräche mit den Sozialpartnern konnten wir nun einen Gesamtarbeitsvertrag erarbeiten, welcher meines Erachtens für alle Seiten als solides Fundament dient», sagte Röschli. Eine wesentliche Änderung ist die Entkoppelung der Finanzierung der Grundbildung vom GAV und die Überführung in einen Bildungsfonds. So wird die Finanzierung der Bildungslandschaft in der Branche in einem eigenen System sichergestellt».
Die Finanzierung der Weiterbildung wird weiterhin via GAV organisiert. Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen wie bisher den festgelegten Betrag pro Monat ein. Dieses Geld wird künftig für die Subventionierung von Weiterbildungen verwendet und nicht mehr für die Finanzierung des Bildungsapparats von «carrosserie Suisse». Damit sollen Weiterbildungen erschwinglicher und attraktiver werden. Die Verwaltung dieses Fonds obliegt der paritätischen Landeskommission. Das Verhandlungsergebnis wird nun dem Bundesrat vorgelegt, um es für allgemein verbindlich erklären zu lassen. Geplant ist die Inkraftsetzung des neuen Gesamtarbeitsvertrages per 1. Juli 2026, gültig bis 2029. Bis dahin gilt der bestehende Vertrag. Der Neue wird nach Bestätigung durch den Bundesrat auf der Verbands-Website veröffentlicht.
Als weiteren Programmpunkt der Versammlung gabs einen Rückblick auf die «Swiss Skills 2025». Zudem wurden die beiden Teilnehmer an der WM 2026 in Shanghai vorgestellt. Es sind dies Carrosseriespengler Gilles Glauser von der «Carrosserie G&G» in Niederwangen (BE) und Carrosserielackierer Davide Manieri von der «Huggel Carrosserie AG» in Münchenstein (BL).