Lackierer und Autolacke

Starke Individualisierung: Porsche erfüllt Farbwünsche

 

Mit den Optionen «Farbe nach Wahl» und «Farbe nach Wahl Plus» erweitert Porsche das Angebot an besonderen Lackierungen für alle Modellreihen. Im Vordergrund steht die Verfügbarkeit typischer Porsche-Farben, die aus der Historie bekannt sind. Zudem besteht die Möglichkeit, individuelle Farbtöne nach Kundenwunsch zu kreieren. «Aussergewöhnliche Exterieurfarben sind aus der Historie unserer Marke bekannt und ein wichtiges Differenzierungsmerkmal», sagt Alexander Fabig, Leiter Individualisierung und Classic. «Mit diesem Angebot lassen wir Kultfarben wieder aufleben und erweitern die Palette an Serien- und Sonderfarben über alle Baureihen hinweg um mehr als 160 Farbtöne.»

 

Im Werk Zuffenhausen gibt es eine neue Mischbank, wo die gewünschten Farben aus mehreren Dutzend Bestandteilen aufs Milligramm genau angemischt werden. Jede Charge wird in zwei Töpfe für Carrosserie und Anbauteile aufgeteilt. Die zu lackierenden Umfänge am Fahrzeug bestehen zum grössten Teil aus Aluminium, Kunststoffen und Carbon-/Glasfaser-Verbundwerkstoffen. Dieser Mix und die unterschiedlichen Applikationsweisen und Trocknungstemperaturen erfordern je nach Bauteil geringfügig anders zusammengesetzte Lacke. Sogenannte Chargenvergleichsbleche werden lackiert und dienen bei der Endabnahme des Fahrzeuges als Farbreferenzmuster.

 

Porsche weitet das Angebot nicht nur aus, sondern strukturiert es zugleich neu: «Farbe nach Wahl» hiess bisher «Individuallackierung». In diese Kategorie fallen vordefinierte, von Porsche bereits technisch freigegebene Farben. Dazu gehören Maritimblau, Sternrubin und Mintgrün – Lackierungen, die in den Neunzigern Kultstatus genossen haben und für den 911 (Typ 964) angeboten wurden. Nun lassen sich die Töne an aktuellen Modellen anbringen. Das Angebot ist vielfältig und hängt von Modellreihe und Produktionsstandort ab. Für die 911 und 718 stehen mehr als 100 zusätzliche Lackfarben zur Wahl. Bei Panamera, Macan und Cayenne sind es mehr als 50, für den Taycan 65.

 

Bestellen lässt sich die «Farbe nach Wahl» im Rahmen der Neuwagen-Konfiguration im Porsche Zentrum. Die Vorlaufzeit bis zur Auslieferung ist etwa drei Monate länger als bei Serienfarben, und die Preise variieren. So kostet eine «Farbe nach Wahl» für die meisten 911- und 718-Modelle 10 710 Franken, bei 718 GT, 911 Turbo, Turbo S und GT sind es 12 010 Franken. Bei «Farbe nach Wahl Plus» kann die Lackierung nahezu völlig frei gewählt werden. Diese Option ist für die Baureihen 911, 718 und Taycan verfügbar. Dabei übergibt der Kunde ein Muster mit seiner Wunschfarbe – vom persönlichen Gegenstand bis zum liebsten Kleidungsstück ist grundsätzlich alles denkbar. Danach findet eine separate Machbarkeitsprüfung statt, die je nach Aufwand mehrere Monate in Anspruch nehmen kann.

 

Zunächst beschäftigen sich sogenannte Koloristen mit der Rezeptur. Sie arbeiten den Farbton auf Basis der zur Verfügung stehenden Lackkomponenten aus. Anschliessend wird in mehreren Durchgängen der Farbton so weiterentwickelt, dass er auch bei Tages- und Kunstlicht dem Muster entspricht. Im Anschluss wird die Umsetzbarkeit unter Produktionsbedingungen auf Carrosserie und Anbauteilen geprüft. Essenziell ist zudem die Definition der Schichtdicke, die eine prozessstabile, reproduzierbare und fehlerfreie Lackierung ermöglicht. Vor der eigentlichen Lackierung wird mindestens eine Testkarosse im jeweiligen Farbton lackiert. Stellt sich heraus, dass der Wunschfarbton gemäss der Porsche-typischen Qualitätsstandards nicht realisiert werden kann, übernimmt Porsche die Kosten für die Machbarkeitsprüfung. Preisbeispiele für «Farbe nach Wahl Plus»: 21 420 Franken für die meisten 911- und 718-Modelle, 24 020 Franken für 718 GT, 911 Turbo, Turbo S und GT.

Neuste Artikel: Lackierer