Akzo Nobel Vehicle Refinishes zieht zwei Jahre nach dem Start des Sustainable Repair Network (SRN) Bilanz. Das Netzwerk wächst stetig – mittlerweile sind über 203 Carrosseriebetriebe in zehn Ländern zertifiziert, weitere 290 stehen kurz davor. Insgesamt sind 119 Unternehmen Teil des Programms, das den Anspruch hat, Reparaturprozesse nachhaltiger, transparenter und messbar umweltfreundlicher zu gestalten.

Das Projekt ist Teil eines grösseren Plans. Akzo Nobel, laut eigenen Angaben das erste Lack- und Beschichtungsunternehmen mit einem wissenschaftlich validierten Klimaziel, will seine Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis 2030 halbieren – ein ehrgeiziger Schritt, den die Science Based Targets Initiative (SBTi) bestätigt hat. Diese internationale Initiative wurde von Organisationen wie dem UN Global Compact und dem WWF ins Leben gerufen, um Unternehmen dazu zu verpflichten, ihre Klimaziele wissenschaftlich zu begründen – also so auszurichten, dass sie mit den Pariser Klimazielen vereinbar sind und die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius begrenzen.

Der Konzern setzt dabei auf Kooperation statt Einzelkampf: Automobil-OEMs – also die Originalhersteller von Fahrzeugen (Original Equipment Manufacturers) – ebenso wie Versicherer und Reparaturbetriebe sollen gemeinsam an einem Strang ziehen. «Nachhaltigkeit ist eine gemeinsame Priorität – von Automobil-OEMs über Versicherer bis hin zu Reparaturbetrieben. Echter Fortschritt entsteht durch Zusammenarbeit», sagt Ignacio Román Navarro, Geschäftsführer von Akzo Nobel Automotive und Fahrzeuglackierungen in EMEA, der Wirtschaftsregion Europa, Naher Osten und Afrika (Europe, Middle East and Africa).

Das SRN dient dabei als praxisnahes Instrument. Es bietet Betrieben Werkzeuge, Datenmodelle und technisches Know-how, um den eigenen CO₂-Fussabdruck zu erfassen und gezielt zu senken. In drei Stufen führt AkzoNobel die teilnehmenden Werkstätten von der Bestandsaufnahme bis zur verankerten Nachhaltigkeitsstrategie. In Stufe 1 wird gemessen, überwacht und bewertet, wie viel Energie tatsächlich verbraucht wird. Stufe 2 definiert konkrete Ziele, die mithilfe der AkzoNobel-Tools erreicht werden sollen. In Stufe 3 schliesslich wird überprüft, ob die Massnahmen greifen – ob also das Versprechen von «Reparieren, Recyceln, Reduzieren und Wiederverwenden» im Betriebsalltag tatsächlich umgesetzt ist.

«Wir rüsten die Betriebe aus, um nachhaltige, positive Veränderungen voranzutreiben», sagt Ignacio. «Alle Aspekte der Reparaturprozesse werden analysiert, Emissionsquellen identifiziert und wirksame Reduktionsmassnahmen entwickelt – und das alles transparent und nachvollziehbar.» Die wachsende Zahl zertifizierter Werkstätten scheint ihm recht zu geben: In Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz, Polen, Österreich und dem Vereinigten Königreich ist das Netzwerk inzwischen aktiv, weitere Standorte folgen.

Parallel dazu beteiligt sich Akzo Nobel an Initiativen, die über den eigenen Geschäftsbereich hinausreichen. Mit der Forum on Automotive Aftermarket Sustainability Initiative (FAAS) arbeitet das Unternehmen an branchenweiten Standards für nachhaltige Ersatzteile. Im Vereinigten Königreich trägt der neue Accident Repair Industry Environmental Standard (ARIES) dazu bei, den ökologischen Fussabdruck der Reparaturbranche weiter zu senken.

So entsteht ein Netzwerk, das weniger auf grosse Worte und mehr auf konkrete Taten setzt. Denn am Ende entscheidet nicht das Zertifikat an der Wand, sondern die Frage, wie viel CO₂ tatsächlich eingespart wird – und wer bereit ist, diesen Fortschritt messbar zu machen.