Kürzlich gab es im zürcherischen Dällikon nahe Dielsdorf (Furttal) kein Durchkommen. Wo sonst der Alltag gemächlich plätschert, reihten sich plötzlich Autos Stossfänger an Stossfänger. Grund dafür: der neue Auto-Spa, der seine Pforten öffnete – und gleich zum Publikumsmagneten wurde. Über 600 Fahrzeuge rollten am ersten Tag durch die 45 Meter lange Waschstrasse, die in ihrer Dimension fast an eine Autobahn erinnert, nur dass hier statt Asphalt Schaum regiert. Schon früh am Morgen bildeten sich Schlangen von Fahrern, die nicht nur glänzende Karossen wollten, sondern auch ein Stück Spektakel.
«So etwas haben wir in der Region noch nie gesehen», meinte ein Besucher, während die Bürsten surrten und Spieler des FC Buchs-Dällikon mit Staubsaugern und Mikrofasertüchern hantierten. Gratis gabs dazu noch Mattenreiniger, Trocknungstücher und das Gefühl, sein Auto in einem Fünfsternehotel abgestellt zu haben – nur mit weniger Roomservice.
Die technischen Daten lesen sich wie ein Prospekt für Effizienz: Fünf Autos gleichzeitig, knapp 100 pro Stunde. Lange Wartezeiten? Autoreiniger von gestern. Auch die Ökobilanz wurde nicht vergessen: Das Brauchwasser wird unterirdisch gesammelt, aufbereitet und wiederverwendet, Photovoltaik auf dem Dach liefert Strom für den Betrieb, und Regenwasser landet nicht einfach in der Kanalisation, sondern wird in Becken gepuffert. Klingt trocken – ist aber im besten Sinn feuchtfröhlich.
Beeindruckend auch die Dimensionen: 15 400 Kubikmeter umbauter Raum, ein Fahrzeuglift ins Obergeschoss, wo die Carrosserie Aeschlimann eingezogen ist. Damit wächst in Dällikon so etwas wie ein kleines Kompetenzzentrum für Lack, Blech und Glanz – ein Ort, an dem selbst eingefleischte Handwäscher ins Grübeln geraten könnten, ob sie künftig nicht doch lieber der Maschine vertrauen.