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540 K: Mercedes-Benz baut Vorkriegs-Klassiker neu auf

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      Mercedes-Benz Classic präsentiert den 540 K Stromlinienwagen. Rund 75 Jahre nach der Fertigstellung im Jahr 1938 ist das Fahrzeug zurück auf der Strasse. Es ist ein einzigartiges Automobil, seinerzeit entstanden mit dem Potenzial, an der Fernfahrt Berlin–Rom teilzunehmen, die dann aber zunächst auf das Jahr 1939 verschoben und schliesslich wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs ganz abgesagt wird.

       

      Ab Mitte 1938 wird der Stromlinienwagen bei der deutschen Niederlassung des Reifenherstellers Dunlop eingesetzt, um Hochgeschwindigkeitsreifen für schnelle Fahrzeuge der rigiden Alltagserprobung zu unterziehen. Nach dem Krieg stillgelegt, rückt er nun, originalgetreu restauriert, wieder in das Licht der Öffentlichkeit.

       

      Der 540 K Stromlinienwagen wird in den Jahren 1937/38 in der Abteilung Sonderwagenbau des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen unter Leitung von Hermann Ahrens entwickelt. Aus heutiger Sicht würde man das Fahrzeug als Coupé im Stil eines Gran Turismo bezeichnen. Doch entsprechend der Gepflogenheiten der Dreissigerjahre nennen die Stilisten die Carrosserieform Stromlinienwagen.

       

      Das Fahrzeug ist dafür gemacht, mit seinem leistungsstarken Kompressorantrieb rasch auf hohe Geschwindigkeiten zu kommen und diese dann aufgrund der im Windkanal entwickelten Aerodynamik zu halten. Eingekleidet ist es in eine Stromlinien-Carrosserie, gefertigt aus leichtem Aluminium. Messungen im Windkanal im Mai 2014 ergeben einen Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,36 – vorzüglich für ein Fahrzeug der Dreissigerjahre. Der direkte Vergleich mit einem 540 K Coupé in Serienausführung verdeutlicht den Sprung in Sachen Aerodynamik: Das Coupé kommt auf cW = 0,57.

       

      Mercedes baut das Auto im Rahmen eines anspruchsvollen und aufwändigen Restaurierungsprojekts originalgetreu wieder auf. Verwendet werden dabei zeitgenössische Techniken, Methoden und Materialien. Die Spurensuche auch mit Hilfe der Archive bringt wichtige Unterlagen zutage, und am Ende steht ein spektakuläres Unikat: Es präsentiert sich heute so, wie es 1938 in der Öffentlichkeit stand.

       

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