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Im Rückspiegel: Buckel-Volvo feiert 10jähriges Rentenalter

 

Am 8. Februar 1947 begann für Volvo eine neue Ära: Mit der Auslieferung von zwei Fahrzeugen des Typs «PV444» an Kunden in Göteborg startete die schwedische Marke mit ihrem ersten Volumenmodell. Der im Stromlinien-Design gezeichnete «Buckel Volvo» übertraf von Beginn weg alle Verkaufserwartungen: Sind bis 1947 maximal 2000 Einheiten einer Modellreihe gebaut worden, stieg die Auflage vom «PV444» bis 1958 auf genau 195 959 Exemplare. Zusammen mit der «P544» genannten Weiterentwicklung und den Kombiversionen «Duett PV445» und «Duett P210» wurden es bis 1969 sogar über 540 000 Einheiten.


Der Preis für den ersten «Volvo-Kleinwagen» betrug 4800 Kronen, genauso viel wie 1927 der «ÖV4 Jakob». Was niemand ahnte: Auch nach Kriegsende hielt die Rohstoff- und Materialknappheit an, die Kosten stiegen. So kam die Serienfertigung des nun mit 6050 Kronen eingepreisten «PV444» erst Anfang 1947 ins Rollen. Allerdings erhielten alle Vorbesteller ihren Wagen zum ursprünglichen Preis.


Der Verkaufserfolg des von einem Vierzylinder (40 PS) angetriebenen «PV444» blieb weiterhin überwältigend, sodass die ursprünglich geplante Gesamtstückzahl zunächst von 8000 auf 12000 Einheiten erhöht wurde. Ab 1949 erhöhte die sogenannte Roto-Dip-Phosphatbeschichtung den Rostschutz der Carrosserie. Als 1950 alle Materialengpässe überwunden waren, brachte die Limousine Volvo erstmals auf Platz eins der schwedischen Neuzulassungsstatistik, und wenig später feierten ihn die Amerikaner als «wichtigstes Importfahrzeug aller Zeiten». Dazu trug bei, dass der in Rallyes siegreiche und als «Family Sports Car» beworbene Volvo ab 1955 auch mit 85 PS starkem Sportmotor lieferbar war.

 

Der «PV444» war aber nicht nur als «Buckel», sondern ab 1953 auch als Kombi (PV445 Duett) erfolgreich. Als seine Karriere 21 Jahre nach dem Debüt zu Ende ging – der Duett wurde sogar bis 1969 gebaut – verabschiedete Volvo die Baureihe in Anzeigen mit den Worten «Farewell, old Friend.»

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