Oldtimer

Das waren Zeiten: Krankenauto aus dem Jahr 1937

 

Im Museum von Mercedes-Benz ist aktuell ein besonderer Krankenwagen zu entdecken: Das Modell 320 von 1937, ein Spezialaufbau auf Basis der Oberklasselimousine mit 78 PS starkem Sechszylindermotor (3,3 Liter). Der Klassiker stammt aus dem Fuhrpark von Hohner, ein Hersteller von Musikinstrumenten aus Trossingen (Baden-Württemberg). Was sofort auffällt: Statt der optisch-akustischem Warnanlage gibt es über der Windschutzscheibe ein leuchtendes Rotkreuzzeichen.

 

Hinter den beiden seitlich angeschlagenen Hecktüren befinden sich links und übereinander zwei Tragen für zwei Patienten. Die untere kann schnell ein- und ausgeladen werden, sie liegt auf einem rollengelagerten und schienengeführten Schlitten. Auf der Bank rechts daneben sitzt vermutlich der Transportbegleiter – idealerweise medizinisch geschultes Personal. Zusätzlich gibt es einen Klappsitz.

 

Bei einem Unfall und anderen medizinischen Notfällen stand vor 86 Jahren noch nicht die Erstversorgung am Ort des Geschehens im Vordergrund, sondern der schnelle und zuverlässige Transport ins Spital oder zur Arztpraxis. Immerhin bietet der Krankenwagen bereits Möglichkeiten für eine Notfallmedizin unterwegs. Welche Massnahmen damals ausgeführt werden? Das Exponat im Museum zeigt Anhaltspunkte: Es gibt eine Halterung für ein zylindrisches Objekt – vielleicht eine Gasflasche zur Beatmung. Eine Nierenschale steht in einem Fach in der Zwischenwand zum Fahrer hin.

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