Carrosserie- und Fahrzeugbau

Serie: Hobbies und Leidenschaften der Carrossiers

 

Erfinden, musizieren, reisen, malen, fischen, fliegen, kochen, sammeln – viele Fachleute aus der Carrosserie-, Lackier- und Automobilbranche haben die tollsten Hobbies, die man sich vorstellen kann. Wir haben uns etwas umgehört – und einiges über diese Personen und ihre Steckenpferde in Erfahrung gebracht. Wer welchem Freizeitvergnügen frönt, lesen Sie in der Serie «Hobbies und Leidenschaften der Carrossiers», die wir in loser Folge «abdrucken».

 

Heute: Michael Reist (45), Bierbrauer, Carrosserie Kiener, Schönbühl (BE)

Von Heinz Schneider

Es war definitiv keine Bieridee, als Michael Reist vor Jahren zusammen mit einem Kollegen ein Brauseminar auf dem Egghubel in Gerzensee besuchte. Was der in Bäriswil aufgewachsene und heute 45 Jahre alte Berner damals trotzdem noch nicht ahnte: Dieser Erstbesuch in der Microbrauerei der ehemaligen Käserei und ein damit verbundener späterer Braukurs würden seine bisherige Freizeitgestaltung komplett auf den Kopf stellen.

 

Beginnen wir mit Michael Reists Alltag: Tagsüber ist der gelernte Automechaniker als Co-Geschäftsleiter und «Werkstattleiter Diagnostik Mechanik & Lenkgeometrie» gefordert – und zwar in der Carrosserie Kiener im bernischen Schönbühl. Abends, an Wochenenden und in den Ferien allerdings, da frönt er fast nur noch seiner grössten Leidenschaft – eben dem Bierbrauen.

 

Die ersten Versuche wurden mit einem 20-Liter-Braumeister gestartet: Er kam in der heimischen Küche in Betrieb, womit das «Reist-Bier» geboren war. Und sich extrem schnell entwickelte. Denn der Umstieg auf einen 50-Liter-Braumeister erfolgte wegen erhöhter Nachfrage subito, was zwangsläufig den Umzug aus der eigenen Küche nach sich zog. Der Entscheid, einen externen Raum fürs geliebte Hobby anzumieten, war sofort gefällt. Und ein geeignetes Lokal auch schnell gefunden: Es handelte sich dabei um die Zivilschutzanlage in Bäriswil.

 

In der Folge schmeckte das Bier nicht nur Michael Reist und seinem Kollegenkreis immer besser, sondern auch einem breiten Umfeld. Die Nachfrage wurde immer grösser. Und Sie ahnen es: Der 50-Liter-Braumeister war Tatsache, musste dann aber schon bald einem 200-Liter-Brauhaus weichen – aus Kapazitätsgründen. Schliesslich sind 500 Liter daraus geworden, denn Michael Reist beliefert heute nicht nur Privatpersonen, sondern auch Restaurants und Läden aus der Region.

 

Unter dem Strich stellt «Reist Bier» heute pro Jahr 10 000 Liter Gerstensaft her. Den grössten Teil der Arbeit – das Brauen – erledigt der Braumeister selber. Was schon eine Riesenbüez ist: Der Prozess dauert meistens sechs bis sieben Stunden, danach wird die abgekühlte Mischung aus Wasser, Malz und Hopfen mit Hefe angereichert und sechs Wochen lang in Tanks gelagert.

 

Nur beim Abfüllen der Flaschen, da gibt es Hilfe aus dem persönlichen Umfeld. Was sich fast immer von einem herzlichen «Prost» begleiten lässt.

 

Haben Sie auch ein besonderes Hobby?
Dann melden Sie sich bitte per Email bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wir nehmen umgehend mit Ihnen Kontakt auf und besprechen gerne, wie man Sie und Ihre persönliche Leidenschaft unseren Lesern näherbringen kann.

 

Das sind die letzten 5 Folgen

Dylan Ottet, Carrossier

Stefan Graf, Sporttaucher

Marco-Flückiger, Harley-Fan

Gerd Winkler, Musiker

Daniel Kehl, «Töfflibueb»

Neuste Artikel: Carrosserie- und Fahrzeugbau