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Privatkredit oder Leasing? Das sind die Vor- und Nachteile

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Wer den Traum vom eigenen Fahrzeug verwirklichen möchte, hat drei Möglichkeiten: Barzahlung, Kredit aufnehmen oder das Auto leasen. Der Schweizer Internet-Vergleichsdienst «comparis.ch» hat die Vor- und Nachteile der jeweiligen Finanzierungsmodelle analysiert.

 

Sicher ist: Sowohl bei der Kreditaufnahme als auch beim Leasing entstehen zusätzliche Kosten zum Barkauf. Trotzdem kommt Comparis-Bankenexperte Marc Parmentier zum Schluss, dass ein Kredit gegenüber dem Leasing vorzuziehen ist: «Schaut man sich die Leasing-Finanzierung genau an, belaufen sich die Kosten auf weit mehr als die reinen Raten.» Auch die Schuldenberatung Schweiz steht dem Leasen eher kritisch gegenüber und empfiehlt, die Rate beim Budgetieren zu verdoppeln oder gar zu verdreifachen.

 

So setzt zum Beispiel der Leasing-Vertrag neben den üblichen Kosten für Treibstoff, Verkehrsabgaben und Haftpflichtversicherung zusätzlich den Abschluss einer Vollkasko-Versicherung über die gesamte Dauer der Laufzeit voraus. Diese kann je nach Alter und Geschlecht des Fahrers erheblich teurer sein als jene für ein gekauftes Fahrzeug. Beim Vergleich der günstigsten Prämie für einen Zürcher Junglenker mit einem Audi A3 liegen die Kosten für die Versicherungen beim geleasten Auto elf Prozent höher als bei einem gekauften.

 

Auch bei den Kosten für Unterhalt und Reparaturen gibt es Unterschiede. Leasing-Nehmer sind an bestimmte Markengaragen gebunden, und über anstehende Reparaturarbeiten am Fahrzeug hat die Leasing-Firma die Hoheit. Es dürfen beispielsweise nur Original-Ersatzteile verwendet werden, die naturgemäss teurer sind. Falls der Leasingnehmer mehr Kilometer fährt als vertraglich vereinbart, werden diese nach Ablauf des Vertrags mit einem Mehrkilometer-Aufschlag verrechnet.

 

Dazu Marc Parmentier: «Das Leasing eignet sich daher insbesondere für Auto-Liebhaber, denen es nicht vorrangig auf die Kosten ankommt, sondern die gerne regelmässig das neuste Modell mit der modernsten Ausstattung fahren.» Gleichzeitig ist das Leasing für Unternehmer mit eigener Firma eine attraktive Finanzierungsform.

 

Bei der Finanzierung über einen Privatkredit geht das Eigentum des Fahrzeugs direkt an den Käufer über, er kann jederzeit frei entscheiden. Wenn sich etwas in seinem Leben verändert, er das Fahrzeug nicht mehr braucht oder es sich nicht mehr leisten kann, darf er jederzeit verkaufen. Das ist besonders dann relevant, wenn es darum geht, den Finanzierungsvertrag unkompliziert zu beenden. Hat man also das Auto über einen Privatkredit finanziert, kann man es bei Bedarf jederzeit abstossen und den Kredit zurückzahlen. Aus einem Leasing-Vertrag werden die Konsumenten nicht so einfach und schon gar nicht ohne Mehrkosten entlassen.

 

Ist der Käufer gleichzeitig Eigentümer des Fahrzeugs, hat er die Entscheidungshoheit, wie das Fahrzeug versichert wird sowie wo und wie es repariert werden soll. Schliesst man einen Leasing-Vertrag ab, gehört das Fahrzeug weiterhin der Leasing-Firma. Der Leasingnehmer mietet das Auto quasi. Er darf es nicht regelmässig an Drittpersonen ausleihen und nach Ablauf des Vertrags geht das Fahrzeug in der Regel an die Leasing-Firma zurück. Es besteht kein rechtlicher Anspruch, das Fahrzeug zu erwerben. Und schliesslich: Ist das Fahrzeug per Privatkredit finanziert, erwirbt man gleichzeitig das Eigentum am Auto und man kann den Kreditzins in der Steuererklärung vom Einkommen abziehen. Das ist bei Leasingraten nicht möglich.

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